Der Aufreger der Woche!

Darf ein Vater seinen fast 18-jährigen Sohn in aller Öffentlichkeit als Bettnässer bezeichnen?

geschrieben am | 23. Oktober 2012 | keine Kommentare

Es gibt immer wieder Erlebnisse und Ereignisse, die einem die Gesichtszüge entgleisen lassen. Und das bei mir zu schaffen, ist wirklich keine leichte Aufgabe, aber es gibt immer mal wieder Kandidaten, die das schaffen.

Neulich war ich zu einem Saisonabschluss mit Kuchen, Gulaschsuppe, Burger grillen, Getränken, Spass und gute Laune eingeladen. Das Ganze war ja auch eine ganz lustige Angelegenheit, bis der Herr oder besser Herrscher des Hauses seinem Sohn was sagen wollte und diesen vor versammelter Mannschaft als „Bettnässer“ bezeichnete. Meine Kinnlade sackte ein gutes Stück ab und meine Verwunderung über den innerfamiliären Umgang blieb wohl keinem verborgen.

Nun gut, wie es in anderen Familien zugeht, geht mich ja nicht wirklich was an und daher habe in diesem Moment auf einen Kommentar weitestgehend verzichtet. Obwohl es mir sichtlich schwer fiel.

Zu erwähnen ist, dass ich mit dem Sohn des selbstherrlichen Herrschers täglich zu tun habe und ich ihn als Person sehr schätze.

Heute klingelt im Büro das Telefon, ich heb den Hörer ab, melde mich artig und mir schallt es entgegen: „Hier ist das Zentrum der Macht!“ Wow, dass ist ja mal ne Ansage vom Papa der Herrlichkeit. „Ist der Bettnässer auch da?“, lautete die die Frage, die mich dann doch fast aus der Fassung, aber zumindest in Rage versetzte.

Daraufhin sah ich mich leider genötigt ein paar Worte der Klarstellung und meiner Sichtweise loszuwerden. 🙂 Ich glaube, das kam nicht so wirklich gut an, dass ich mich erdreistete dem Herrschenden Widerworte zu entgegnen. Es kam als Antwort: „Bleib mal schön flauschig!“ Da war es dann doch um meine Zurückhaltung geschehen. In kurzen, knappen, bestimmten aber noch freundlichen Worten hab ich dann meinem Unmut richtig Luft gemacht.

Danach war Ruhe in der Leitung! Und dann kam die Frage: „Ist mein Sohn auch da?“ (Geht doch!) „Ja, der ist da!“ Und dann hat er dem Fass den Boden ausgeschlagen: „Und der Bettnässer auch?“ Da war es denn um meine gute Kinderstube geschehen und antwortete: „Der ist auf der anderen Seite der Leitung!“

Komisch ist nur, dass Eltern von Ihren Kindern Respekt verlangen, aber – wie in diesem sehr speziellen Fall – selber nicht in der Lage sind, Ihren Kindern denselben entgegenzubringen. Frei nach dem Motto: Solange Du deine Füße… (bla bla bla)

Beachte: Der Bettnässer von heute, ist bei der Auswahl des Altersheims von morgen maßgeblich beteiligt… also – immer schön flauschig bleiben, ansonsten könnt’s bös‘ enden. Dann kommt vielleicht die Antwort: Solange ich das Altenheim bezahle…. (bla bla bla)

In diesem Sinne

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